Liebgewordenes erhalten
Mit der Hand aufwändig gestickte Blätter rahmen ein mit Goldborte aufgesetztes Kreuz. Hellgrün wechselt malerisch in in Dunkelgrün über - Faden um Faden wird das Farbspiel der Blätter mittels verschiedenfarbiger Garne durch sogenannte "Nadelmalerei" erzeugt. Der Untergrund: ein edler Seidenstoff, verstärkt durch eine Leinen-Einlage, die Rückseite gefüttert.
Die Stickerin dieses Paramentes war nicht irgendjemand, sondern höchstwahrscheinlich Else Jaskolla, eine Textilkünstlerin, die erst in Nürnberg und dann ab 1920 an der Staatsschule für Angewandte Künste in München lehrte . Hier die Biografie vom Haus der Bayerischen Geschichte zum Weiterlesen.
Für die Andachten in der Sakristei von St. Matthäus soll das Parament hin und wieder genutzt werden, damit des nicht noch schlimmer wird, haben wir es etwas aufgefrischt.
Das liebevoll gefertigte Parament ist wahrscheinlich hundert Jahre alt. Die Stickerei noch fast wie neu, der Stoff darunter leider nicht. Da, wo er beansprucht wurde, zum Beispiel an der Altarkante, löst er sich auf, reißt ein, wird brüchig. Zeit für Neues? Sicher. Aber...
Dazu bleibt der Original-Untergrund erhalten, auf den schadhaften Stoff wird ein besser erhaltenes Stück des gleichen Stoffes gesetzt, das an der Altarkante endet.