Mit Stoff ausgleichen
Ob reich, ob arm, ob gesund, ob krank, ob groß, ob klein - das Tuch über dem Sarg bleibt immer gleich.
Das bekannteste Sarg- oder Bahrtuch ist wohl die Deutschland-Fahne, die bei offiziellen Trauer-Zeremonien der Bundeswehr auf dem Sarg zu sehen ist (siehe Rainer Sörries in: "Zu Ende gewebt - Textilkunst für die letzte Reise", K. Raschzok, B. Baberske Hrsg., Bad Windsheim 2018, S. 46) Die Idee dieser Tücher ist jedoch schon viel älter und vielfältig.
Gerade heute werden sie neu entdeckt und erleben eine Renaissance in unterschiedlichsten Variationen. Bereits im 20. Jahrhundert gab es erste Ideen, Wandschmuck zum Sargschmuck zu machen, das Museum für Sepulkralkultur in Kassel zeigt seit 1992 viele Facetten der Bestattungskultur.
Unser Bahrtuch für die Diakonissengemeinschaft von Diakoneo von 2015 war zwar nicht der erste Kontakt mit diesem Thema, aber der Moment, wo es mehr Raum bekam. Der mit dem Zeichen der Gemeinschaft bestickte Stoff vermittelt einen der Grundsätze der Diakonissen: Glaube verbindet alles und gleicht die Unterschiede von Herkunft, Bildung und persönlicher Prägung aus. Inzwischen folgten weitere Tücher. Vor Gott sind alle gleich. Mit einem Bahrtuch kann diese Botschaft sichtbar und greifbar gemacht werden.
2018 wurde das "Dreiteilige Sarg- oder Bahrtuch" von Angelika Beckmann, Petersberg in der Gemeinschaftsausstellung der Marienberger Vereinigung für Paramentik e.V. mit einem Mittelteil aus unserer Werkstatt präsentiert.
Wir fertigen Tücher in unterschiedlichsten Techniken, neben der Stickerei setzen wir den Digitaldruck oder die Applikation ein, unser handgewebtes, zweiteiliges Familien-Bahrtuch finden Sie in der Galerie.