Leichte Raumschwere
Leicht und schwer gleichzeitig
Für vierzehn Tage war Anfang Mai 2018 der Blick auf den Hauptaltar der Laurentiuskirche Neuendettelsau "verhangen". Mitten im Kirchenraum stand ein Gerüst, in dem halbtransparente Tücher hingen. Anlass war das Jubiläum der Paramentik: 160 Jahre gibt es die Werkstatt nun schon in Neuendettelsau.
Jetzt wird auch noch in der Kirche gebaut?!
Diakonie im Umbruch. Das ist richtig. Aber wohin geht es? Die Gemeinde ist im Gespräch, wie der Kirchenraum von Senioren genauso genutzt werden kann wie von Kindern der Kindertagesstätten oder Jugendlichen des Löhe-Campus. Eigentlich müsste sich der Raum ständig wandeln. Von barrierefrei über kindgerecht hin zu "Spot on". Ein Spagat, der nicht machbar ist.
Machbar ist eine temporäre Intervention - ein Raum im Raum, der einlädt, das Jetzt mal zu vergessen und einlädt, sich seinen Idealraum zu "träumen". Das können die Tücher der Installation von Beate Baberske.
Man kann über die Grenze zwischen Hauptaltar und Kirchenschiff sinnieren, indem man in der Bank sitzenbleibt.
Man kann aber auch aktiv werden: Hindurchgehen, Wandeln, Rennen, Stehenbleiben und Unsichtbar werden.
Die zwei Schichten der transparenten Kuben lassen einen "leeren" Raum entstehen, der scheinbar losgelöst vom Alltag eine andere Welt eröffnet. Platz für Meditation, Visionen, Abschalten.
Prof. Dr. Klaus Raschzok predigt in der Kirche mit Installation und öffnet vielen Menschen die Augen, was Textil kann und schon ist in der Kirche.