Am Altar in Gebrauch, aber wie heisst das noch mal?

Velum
ein Velum aus transparentem Leinen deckt die Abendmahlsgeräte bis zur Abendmahlsfeier ab © Roman Krohs


In vielen Kirchen werden meist weiße Tücher unterschiedlichster Qualität und Größe vor, während oder nach der Abendmahlsfeier benutzt. Nicht nur Gemeinden mit lutherischer Tradition kennen sie. Aber wie diese Tücher heißen, wissen eigentlich nur die, die sie herstellen.

Dabei sind die Namen der Tücher von ihrer Funktion her ableitbar, nur eben lateinisch: hier stellen wir das Velum vor, dass sich wie ein Schleier über die Kannen, Patenen und Kelche legt und sie einhüllt.

Aber warum braucht man überhaupt das ganze Drumherum? Man kann doch einfach nur Abendmahl feiern und gut!?

Richtig, kann man auch. Aber in der Kirche ist es, wie im ganz normalen Leben auch. Ein Geschenk ist ein Geschenk, wenn es verpackt ist. Kann man auch weglassen. Ist aber nicht so schön, weil die Überraschung dazu kommt. Ich gebe etwas, das ich mit Liebe ausgesucht habe und will die Überraschung sehen. Deshalb verpacke ich es und will sehen, wie der andere nach dem Auspacken reagiert. 

Genauso ist es mit dem Abendmahl. Die Geräte stehen schon vor Gottesdienstbeginn auf dem Altar (sie werden nicht erst hereingetragen wie in der katholischen Kirche), aber das Tuch macht sie zu einem Geschenk, das erst zur Abendmahlsfeier ausgepackt wird. Dieses Erlebnis ist doch wunderbar, oder?

Vielleicht schauen Sie das nächste Mal, wenn Sie zu einem Abendmahlsgottesdienst kommen, etwas länger auf den Altar. Durch den halbtransparenten Stoff schimmert ganz zart die Kanne, die Kelche und vielleicht auch die Patene. Oder sogar ein Ziborium? Diese Verhüllung bleibt, bis die Einsetzungsworte gesprochen werden. Da sind die Kelche und die Patene plötzlich ausgepackt und kommen zum Einsatz.

Die Tücher arbeiten wir aus Siebleinen. Außen schmückt sie ein Hohlsaum (wie bei den Beffchen), in der Mitte vorn oder oben sieht man ein Kreuz. Es ist in goldbraun oder weiß in den Stoff eingestickt.

Je nach Tradition in der Gemeinde wird ein 80 x 80 cm großes Tuch über alle Geräte gedeckt, oder es gibt zwei kleinere Tücher mit 50 x 50 cm, die jeweils über die Kelche oder über die Patene mit den Hostien gelegt werden. Auch hier finden sich wieder Hohlsaum und gestickte Kreuze.

handgewebtes Velum mit gewebtem Kreuz
ein dezent farbiges, handgewebtes Velum mit eingewebtem Kreuz liegt über einem Abendmahlskelch, der zart durch das Gewebe schimmert © Entwurf Beate Baberske Foto Rosalia Penzko


Selbstverständlich fertigen wir diese Abendmahlstücher auch nach Ihren Vorgaben an. Auf Wunsch auch farbig oder passend zu den Paramenten.

"Kelchtuch oder Puri...was?" - mehr erfahren über Altarwäsche

Beate Baberske

Diesen Artikel teilen

Weitere Artikel aus unserem Magazin

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne.

Wenn Sie sich näher über unser Angebot informieren möchten, können Sie gerne Ihre
bevorzugte Kontaktmöglichkeit hinterlassen.

Oder rufen Sie uns an unter +49 (0) 98 74 / 8 - 22 75