Paramente in der Kapelle des Diak Schwäbisch Hall
Rund ist die Kapelle. Eine große Fensterfront ermöglicht einen weiten Blick in die Landschaft. Fest installierte Holzlamellen brechen diesen Blick, lassen den runden Raum geschlossener wirken. Sie ermöglichen die Konzentration auf das Innere, auf Altar und Ambo sowie die in der Farbe wechselnden Paramente in Form einer textilen Fensterinstallation.
Die Paramente in den unterschiedlichen Farben des Kirchenjahres erscheinen am Fenster im Licht, verändern sich durch den Lichteinfall. Bahnen halbtransparenter Stoffe unterschiedlicher Breite überlagern sich und ermöglichen so Tiefe in der Farbgebung. Die Art der Kombination ist nicht zufällig. Die Farbe Weiß symbolisiert Transparenz, die beiden unterschiedlich breiten Bahnen, mittig übereinander angeordnet, erinnern an ein Tafeltuch, an das Abendmahl.
Altar und Ambo wirken wie steinerne Objekte aus Sandstein, tatsächlich haben die Architektin und der Künstler sie als Metallobjekte mit einer Sandsteinbeschichtung entworfen. Auf dem Weg zum Altar begegnet man dem Kruzifix. Auch dieses ist besonders, eher eine Auferstehungsfigur, kein Bild des Gekreuzigten. Ein Arm weist in den Himmel, der andere nach unten mit aufgehaltener Hand. Passend für eine Klinik, Hoffnung für die Patienten.
Farbig gestaltet ist das vorletzte Fenster auf der rechten Seite. Immer mit einer transparenten Stoffbahn, dem Kirchenjahr in den Farben folgend. Sie bedeckt das fast drei Meter hohe und 85 cm breite Fenster vollständig. Die liturgischen Farben tauchen nur an diesem einen Fenster auf, nicht auf Altar und Ambo. Sie "bremsen" den Blick nach draußen, ohne dass der Raum geschlossen wirkt. Die Aufmerksamkeit kann auf das, was in der Kapelle passiert, gerichtet werden.
Die Paramente ändern sich durch den Lichteinfall. Bahnen halbtransparenter Stoffe unterschiedlicher Breite überlagern sich und ermöglichen so Tiefe in der Farbgebung. Die Farbe Grün, die die Sonntage im Kirchenjahr ohne besondere Bedeutung symbolisiert, lässt in der Mitte der insgesamt drei Bahnen einen schmalen Streifen, eine Wachstumslinie, einen Halm, erkennen.
Die drei Fensterflächen sind handgewebte Unikate, die innerhalb eines Monats von Rosalia Penzko in der Diakoneo Paramentik Textilkunst am Handwebstuhl hergestellt wurden. Mehr als 3.000 farbige Folienquadrate hat sie dazu, dem Entwurf folgend, an die richtige Stelle im Gewebe platziert.
Die Farbe Violett, stellvertretend für die Zeit des Advents oder die Fastenzeit, zeigt in der Mitte der fünf Bahnen einen schmalen blau-violetten Lichtschlitz, der Licht und Dunkelheit erahnen lässt. Eine sehr helle Bahn füllt die komplette Fensterfläche aus, weitere schmalere Bahnen werden zur Mitte hin dunkler.
Die Zeit vor Weihnachten oder vor Ostern ist immer mit den dunkelsten Paramenten geschmückt, dann kann das kommende Weiß noch besser strahlen.
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